
Wolfgang Maderthaner
Wolfgang Maderthaner (*19. Mai 1954) studierte Geschichte und Anglistik und promovierte in Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit einer Arbeit zur modernen Industriearbeiterschaft im südlichen Niederösterreich. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn zur Habilitation an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er 2005 seine Habilitationsschrift „Die unvollendete Metropole. Kultur und Gesellschaft in Wien 1860 bis 1945“ vorlegte (veröffentlicht als „Kultur Macht Geschichte. Studien zur Wiener Stadtkultur im 19. und 20. Jahrhundert“).
Maderthaner war Beamter des Wiener Stadt- und Landesarchivs (MA 8) und trug den Berufstitel Hofrat. Von 1983 bis 2012 war er wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer den Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung (VGA) in Wien, den er zu einem international vernetzten Forschungsinstitut ausbaute. Von 2012 bis 2019 war er Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs. Seit 2022 ist er Präsident des VGA – Verein der Geschichte der Arbeiterbewegung.
Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Victor-Adler-Staatspreis (1985), dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2004, 2008), dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2011), dem Fotobuchpreis des Deutschen Buchhandels (2014) sowie Ehrungen durch Tschechien und Niederösterreich. Maderthaner kuratierte zahlreiche historische Ausstellungen und war bei internationalen Konferenzen als Referent und Organisator aktiv.