Quartet in residence – Rachell Ellen Wong

Rachel Ellen Wong – Violine

Felipe Bueno Rodrigues Baldo – Violine

Elias Vieira Pereira Filho – Viola

Cicely Parnas – Cello

Rachel Ellen Wong – Violine

Die Geigerin Rachell Ellen Wong ist eine einzigartige und lebendige Künstlerin, die sowohl im Barock- als auch im Standard-Violinrepertoire zu Hause ist.  Im Jahr 2020 schrieb sie Geschichte, als sie mit dem renommierten Avery Fisher Career Grant ausgezeichnet wurde und damit die einzige Barockkünstlerin war, die diese Ehre erhielt. Ihre außergewöhnliche Mischung aus technischer Virtuosität auf Darmsaiten, ausdrucksstarker Musikalität und Verständnis für die zeitgenössische Aufführungspraxis hat ihr internationale Anerkennung und eine treue Anhängerschaft eingebracht. Rachell, die von der New York Classical Review als „zugänglichste Virtuosin“ bezeichnet wurde, ist als Solistin auf sechs Kontinenten aufgetreten und hat sich als eine der führenden historischen Interpreten ihrer Generation etabliert, die unter anderem mit angesehenen Ensembles wie der Academy of Ancient Music, dem Jupiter Ensemble, dem Bach Collegium Japan, The English Concert und Ruckus zusammenarbeitet. Auch auf der modernen Violine ist Rachell sehr versiert. Im Alter von 11 Jahren hatte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt mit Philharmonia Northwest und ist seitdem als Solistin mit Orchestern wie dem Milwaukee Symphony Orchestra und dem Seattle Symphony Orchestra aufgetreten. Rachell unterrichtet auch für das Valley of the Moon Music Festival in Sonoma, Kalifornien.

In letzter Zeit trat Rachell unter anderem mit dem New World Symphony, der Camerata Pacifica, dem Milwaukee Symphony Orchestra, dem Ilumina Festival in Sao Paulo, dem Reno Chamber Orchestra, der Northwest Sinfonietta und dem Rome Chamber Music Festival auf. Zusammen mit dem außergewöhnlichen Dirigenten und Keyboarder David Belkovski ist Rachell Mitbegründer von Twelfth Night. Twelfth Night wurde 2021 gegründet und trat in letzter Zeit unter anderem in der Carnegie Hall, bei Cal Performances, Caramoor, Chatham Baroque, Arizona Early Music, San Diego Early Music, Friends of Chamber Music Kansas City und Early Music Seattle auf, wo das Ensemble regelmäßig zu hören ist. 

Unter ihren vielen Auszeichnungen war Rachell die Gewinnerin des Großen Preises des ersten Lillian und Maurice Barbash J.S. Bach Wettbewerbs. Rachell stammt ursprünglich aus dem pazifischen Nordwesten und besuchte die University of Texas in Austin, die Indiana University und die Juilliard School, wo sie ein Kovner-Stipendium erhielt. Rachell spielt auf einer Barockvioline aus der Schule von Joachim Tielke, ca. 1700, und einer Geige von Carlo de March aus dem Jahr 1953. Derzeit lebt sie mit ihren beiden Kaninchen in New York City.

 

Felipe Bueno Rodrigues Baldo – Violine

Felipe Bueno Rodrigues Baldo (* um 2000 in Bauru, São Paulo) ist ein junger, außergewöhnlich talentierter brasilianischer Violinist. Schon mit sieben Jahren begann er seine musikalische Ausbildung in der Kirche, geprägt durch seine musikalischen Eltern. Bereits früh engagierte er sich in einem sozialen Musikprojekt seiner Heimatstadt und entwickelte dort seine Leidenschaft für das Violinspiel.

2015 trat Baldo in das renommierte Conservatório de Tatuí ein, wo er unter der Anleitung von Graziella Pagotto seine technischen und musikalischen Fähigkeiten entscheidend weiterentwickelte. Während seiner Zeit in Tatuí spielte er mit verschiedenen Orchestern im Bundesstaat São Paulo und knüpfte Kontakte zu anderen Musikern, die ihm den Weg zu Festivals und Engagements in der Hauptstadt ebneten. 2017 zog er nach São Paulo und wurde Mitglied der Orquestra Jovem do Estado de São Paulo (OJESP), wo er in den letzten zwei Jahren als Konzertmeister (Spalla) wirkte. Er gewann den Wettbewerb „Jovem Solista da OJESP“ in der berühmten Sala São Paulo und gründete mit befreundeten Musikern das Quarteto Aporá.

Im Februar 2021 wurde Baldo an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien aufgenommen und begann dort sein Bachelorstudium in der Klasse des russischen Violinisten Boris Brovtsyn. Nach einer Unterbrechung aufgrund von Visumsproblemen kehrte er nach Brasilien zurück und trat als Gastmusiker bei renommierten Orchestern wie der Sinfônica Municipal, der Filarmônica de Minas und der OSESP auf, bei der er aktuell als Gastmusiker engagiert ist.

2023 wurde Felipe Bueno Rodrigues Baldo mit dem bedeutendsten Studierendenpreis für klassische Musik in Brasilien ausgezeichnet: dem Prêmio Eleazar de Carvalho beim 53. Festival de Inverno de Campos do Jordão. Trotz seiner klassischen Ausbildung pflegt er seine Liebe zur brasilianischen Popularmusik, die er auch bei Straßenauftritten und im Duo Desconcerto zum Ausdruck bringt

 

Elias Vieira Pereira Filho – Bratsche

Elias Vieira begann sein Bratschenstudium im Alter von sieben Jahren in seiner Heimatstadt São Paulo, Brasilien, und wurde mit fünfzehn Jahren der jüngste Bratschenstudent an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Prof. Jennifer Stumm, bei der er auch heute noch studiert. Seit 2022 nimmt Elias regelmäßig am Perlman Music Program in den Vereinigten Staaten teil und arbeitet mit renommierten Lehrern wie Merry Peckham, Itzhak Perlman und Carol Rodland zusammen. Außerdem wurde er von Nobuko Imai und Thomas Riebl unterrichtet. Im Jahr 2024 wird Elias beim Edinburgh Festival, beim Kronberg Festival und im Amsterdamer Concertgebouw als Teil des brasilianischen Ensembles Ilumina auftreten und Kammermusik im Wiener Musikverein spielen. 

Er spielt auf einer Bratsche von Jean-Baptiste Vuillaume, die 1852 in Paris gebaut wurde und großzügigerweise vom Merito String Instruments Trust ausgeliehen wurde.

 

Cicely Parnas – Cello

Cicely Parnas ist eine gefeierte amerikanische Cellistin, Komponistin, Arrangeurin und Pädagogin, die in Berlin lebt. Die 1993 geborene Cellistin gab ihr Konzertdebüt im Alter von elf Jahren und wurde schnell als herausragendes Talent anerkannt. Ihre Kunstfertigkeit wurde 2012 weiter anerkannt, als sie die Young Concert Artists International Auditions gewann, was sie auf große Bühnen wie die Carnegie Hall und das Kennedy Center brachte. Cicely ist als Solistin mit renommierten Ensembles wie dem Orpheus Chamber Orchestra und der Charleston Symphony aufgetreten und hat mit ihrer Schwester als Duo Parnas internationale Tourneen unternommen, bei denen sie in Städten von Shanghai bis Berlin auftrat.

Neben ihrer Konzerttätigkeit arrangiert Cicely leidenschaftlich gern Musik und hat bereits zahlreiche Werke für verschiedene Ensembles bearbeitet. Ihre Arrangements, darunter die „Neun Arien für Cello und Klavier“ mit dem Brooklyn Duo, wurden von der Kritik gelobt. Als Komponistin schafft sie Werke für Solocello, Streichquartett und Film, immer mit dem Ziel, durch Musik fesselnde Geschichten zu erzählen. Ihr 2012 ins Leben gerufenes Commission Project unterstützt zeitgenössische Komponisten und hat zu neuen Werken und Aufnahmen geführt, wie z. B. kürzlich zu „Spoken in Waves“ von Chris Beroes-Haigis.

Cicely ist auch eine engagierte Lehrerin, die ihr Fachwissen über die sozialen Medien weitergibt und kostenlose Online-Lektionen anbietet, um den Zugang zur Musikausbildung zu erleichtern. Ihre musikalische Neugierde geht über die klassische Musik hinaus: Sie ist Mitglied der Cello-Rockband Break of Reality, studiert elektronische Musikproduktion am Berklee College of Music und veröffentlicht eigene Songs als Sissilee.

Außerhalb der Musik liest, schreibt, näht, backt und knüpft Cicely gerne Teppiche, was ihre weitreichende Kreativität und Leidenschaft für lebenslanges Lernen widerspiegelt.