Schwarz Weiß Portät von Raoul Schrott. © Barbara Seyr

Raoul Schrott

Schriftsteller

Raoul Schrott, geboren 1964 in Landeck, Tirol, ist ein österreichischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Essayist. Er wuchs in Landeck, Tunis und Zürich auf. Sein Studium der Literatur- und Sprachwissenschaften absolvierte er in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin. 1986/87 arbeitete er als Sekretär des französischen Schriftstellers Philippe Soupault. Seine Dissertation verfasste er 1988 an der Universität Innsbruck über den Dadaismus in Tirol. 1996 habilitierte er sich am Institut für Komparatistik der Universität Innsbruck. Von 1990 bis 1993 war er Lektor für Germanistik am Istituto Orientale in Neapel. Seitdem ist er als freier Schriftsteller tätig. Er lebt derzeit in der Region Bregenzerwald, Vorarlberg.

Schrotts literarisches Werk umfasst Romane, Gedichte, Essays und Übersetzungen. Zu seinen bekannten Werken zählen unter anderem „Finis Terrae“, „Tristan da Cunha“, „Das schweigende Kind“ und „Die Kunst an nichts zu glauben“. Er hat bedeutende antike Texte wie das „Gilgamesch-Epos“, Homers „Ilias“ und Hesiods „Theogonie“ ins Deutsche übertragen. Seine Übersetzungen und Thesen, insbesondere zur Herkunft Homers, haben in der Fachwelt kontroverse Diskussionen ausgelöst

Für sein literarisches Schaffen erhielt Schrott zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1994), den Leonce-und-Lena-Preis (1995), den Rauriser Literaturpreis (1996), den Peter-Huchel-Preis (1999) und den Joseph-Breitbach-Preis (2004
Zu seinen jüngsten Projekten zählt der „Atlas der Sternenhimmel und Schöpfungsgeschichten der Menschheit“, in dem er das astronomische Wissen und die Mythen von 17 Kulturen weltweit dokumentiert.